OPEN PRODUCTION & MAINTENANCE COMMUNITY

Ein neues Bündnis will das Thema Industrieservice in das Digitalzeitalter überführen. Die Potenziale sind enorm, die Herausforderungen ebenso.

Wenn es in der Industrie klemmt, kommt der Industrieservice: Ob Kraftwerksbetreiber, Autohersteller, Chemieunternehmen oder Stahlwerk – immer dann, wenn Maschinenausfälle drohen oder es schon zu Produktionsunterbrechungen gekommen ist, ist der Techniker eines Serviceunternehmens gefragt. Er sorgt dafür, dass die Dinge wieder zum Laufen gebracht werden.

Unternehmen der Industrieservice-Branche sind seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil der deutschen Industrielandschaft. Sie stehen hierzulande nach Angaben des Branchenverbandes WVIS für einen Jahresumsatz von 20 Milliarden Euro.

Doch es geht noch wesentlich mehr: Denn die Möglichkeiten, die sich aus der Digitalisierung ergeben, hat die Branche noch längst nicht umgesetzt. Das soll sich ändern. Einige Branchenvertreter haben dazu die „Open Production & Maintenance Community“ (OPMC) ins Leben gerufen.

Das Netzwerk, organisiert als Verein, soll Wirtschaft und Wissenschaft an einen Tisch bringen, um möglichst konkrete Lösungen zu finden. Ziel ist es, Produktions- und Serviceprozesse zu optimieren. Die Digitalisierung macht es möglich.

  

 

Vorausschauende Instandhaltung ist das Ziel

„Daten sind in kaum vorstellbarer Menge und Geschwindigkeit im Umlauf, daraus wollen wir einen Mehrwert generieren. Davon profitieren Industrieunternehmen und die Industrieservice-Branche gleichermaßen“, sagt Weber. Wer aus dem Datenmeer die richtigen Schlüsse zieht, kann enorme Effizienzvorteile erzielen.

Längst ist „predictive maintenance“, also die vorausschauende Instandhaltung, das Ziel. „Die Rolle von Industrieservice-Unternehmen wandelt sich. Früher waren sie die Feuerwehr, die nur dann kam, wenn’s schon brannte. Heute leisten sie einen Beitrag zum Werterhalt und zur Effizienzsteigerung. Dazu müssen die richtigen Schlüsse aus den Daten gezogen werden“, sagt Jens Reichel, zweiter Vorsitzender von OPMC und im Hauptberuf Leiter Technische Dienstleistungen und Energie bei der Thyssen-Krupp Steel Europe AG. Das gehe nur in enger Kooperation mit den Industrieunternehmen, die den Industrieservice beauftragen.

Die Hürden sind jedoch beträchtlich. Denn der Maschinen- und Anlagenpark in Deutschland steht bereits seit Jahren und Jahrzehnten. Es geht darum, die gewachsene Welt der industriellen Produktion in Deutschland in voller Fahrt umzurüsten.

„Die Herausforderungen am Standort Deutschland mit seinem überwiegend alten und sehr alten Anlagenbestand sind nicht trivial. Neue Industrieanlagen werden in Deutschland in großem Stil nicht mehr gebaut, wir müssen daher Wege finden, den Bestand kontinuierlich an die Herausforderungen der Digitalisierung anzupassen, damit hierzulande auch künftig konkurrenzfähig produziert werden kann“, sagt Andreas Weber, erster Vorsitzendender von OPMC und Vice President Technology & Infrastructure bei Evonik. So müssten etwa bestehende Anlagen mit umfassender Sensorik ausgestattet werden.

„Daten sind in kaum vorstellbarer Menge und Geschwindigkeit im Umlauf, daraus wollen wir einen Mehrwert generieren. Davon profitieren Industrieunternehmen und die Industrieservice-Branche gleichermaßen“, sagt Weber. Wer aus dem Datenmeer die richtigen Schlüsse zieht, kann enorme Effizienzvorteile erzielen.

Längst ist „predictive maintenance“, also die vorausschauende Instandhaltung, das Ziel. „Die Rolle von Industrieservice-Unternehmen wandelt sich. Früher waren sie die Feuerwehr, die nur dann kam, wenn’s schon brannte. Heute leisten sie einen Beitrag zum Werterhalt und zur Effizienzsteigerung. Dazu müssen die richtigen Schlüsse aus den Daten gezogen werden“, sagt Jens Reichel, zweiter Vorsitzender von OPMC und im Hauptberuf Leiter Technische Dienstleistungen und Energie bei der Thyssen-Krupp Steel Europe AG. Das gehe nur in enger Kooperation mit den Industrieunternehmen, die den Industrieservice beauftragen.

„Eine smart factory ohne smarte maintenance funktioniert nicht“, sagt Michael Henke, Hochschullehrer am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML. „Instandhaltung darf nicht länger reaktiv sein, sie muss proaktiv werden. Auf dem Weg dorthin ist noch viel zu tun.“ Die Instandhalter würden oft als reiner Kostenfaktor gesehen. Von dieser Vorstellung müsse man sich verabschieden.

Intelligente Instandhaltung könne im Zeitalter der Digitalisierung wichtige Beiträge zur Effizienz- und Produktivitätssteigerung leisten. Henke erarbeitet derzeit für die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) eine Studie, die die wichtigsten Handlungsfelder im Bereich smart maintenance definiert.

Doch es geht nicht nur um die technische Dimension. „Der König des Schraubenschlüssels muss heute auch ein IT-Experte sein“, umreißt Jens Reichel die wachsenden Herausforderungen an die Mitarbeiter der Industrieservice-Branche. OPMC sieht auch eine Aufgabe darin, die wachsenden Probleme bei der Gewinnung von qualifizierten Mitarbeitern zu lösen.

Quelle des Artikels: 
https://www.handelsblatt.com/technik/digitale-revolution/digitale-revolution-der-koenig-des-schraubenschluessels-muss-heute-auch-ein-it-experte-sein/24444886.html

 

Sollten Sie Interesse an einer Umsetzung von „Predictive Maintenance“ in Ihrem Unternehmen haben, melden Sie sich bei uns.